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Herzchengeburtstag 2010

Veröffentlicht am 13.12.2013

Heute vor drei Jahren habe ich den in meinem bisherigen Leben tiefsten Blick in den Abgrund getan. Béla war um diese Uhrzeit noch im OP und wir liefen ziellos und im strömenden Regen durch Köln. Ich hatte mein neun Wochen altes Baby abgegeben und erlaubt, dass man ihn abkühlen würde, bis das Herz schon fast zu schlagen aufhört, dass man sein Brustbein durchsägen, seine weiche Säuglingshaut durchstechen würde, in den Hals, in die Leiste, in den Kopf, dass man sein Blut durch eine Maschine schicken und sein winziges Herzchen aufschneiden und zusammenflicken würde.

Wir hatten den Termin dafür bestimmt, den Professor und die Klinik akzeptiert. Es fühlte sich an, als hätte ich meinen Sohn dem Tod preisgegeben. Was, wenn wir ihn nie wieder lebendig in den Armn nehmen würden?
Und dabei mussten wir dankbar sein für diese Chance. Es war ein Privileg, all das zulassen zu dürfen. Das Ausliefern an die Grenze des Todes als einzig möglicher Weg ins Leben.... Unfassbar.

Heute morgen ist unser geliebter Blondschopf mit besonders viel Energie aufgetanden, so als ob er der ganzen Welt an diesem Tag besonders beweisen müsste, WIE LEBENDIG er ist.

Ich werde in alle Ewigkeit dankbar dafür sein, dass Béla damals bei uns bleiben durfte. Dass er unser Haus und unsere Herzen jeden Tag von neuem mit so viel Liebe füllt.

Und heute weiss ich in besonderer Weise noch ein bißchen besser zu schätzen, dass das was wir durch seinen besonderen Weg bereits lernen durften,mit Gold nicht aufzuwiegen ist.